SPIRITUALITÄT DER ÖKOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT
STUDIENREIHE
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Eingesehen am 03.07.2023
Die Welt ist in Veränderung, Ökosysteme reagieren auf veränderte
klimatische Bedingungen. Die Menschheit ist in Veränderung.
Global vernetzt scheint alles machbar zu werden – Optimierung ist das
Gebot der Stunde. Das Selbstverständnis der Menschheit ist in
Veränderung. Ihre tief verinnerlichte Zugehörigkeit zu einer Übernatur
ist individualistischen Lebensentwürfen gewichen.
Veränderungen waren immer Gegenstand von Analyse und Interpretation.
Studien wollen Wege in die Zukunft zeigen. Doch Fakten werden relativiert
und wirtschaftlichen und politischen Zielen untergeordnet. Die sich daraus
ergebenden Zukunftsszenarien führen zu Widersprüchen und Zwängen und
bringen Menschen gegeneinander auf.
Papst Franziskus verweist in seiner Enzyklika „Laudato si“ auf die dem
Menschen von Gott in die Hand gelegte Verantwortung für die Natur. Teil
der Schöpfung zu sein heißt, für die Menschheit ökologisch, nachhaltig, sozial,
friedlich und zum Wohl der Welt zu handeln. Das wird nur dann gelingen, wenn
Menschen auf dem Boden einer wie auch immer begründeten Spiritualität diese
Verantwortung einfordern und übernehmen. Konkretes Handeln ist gefordert.
Die digitale Studientagung will an fünf Abenden auf dem Boden christlicher
und schönstättischer Spiritualität einen wissenschaftlichen und praktischen
Beitrag zur ökologischen und nachhaltigen Verantwortung für die Natur leisten.
Dazu laden wir herzlich ein.
Teilnahme an einzelnen Abenden ist möglich.
VERANSTALTER
Josef-Kentenich-Institut - Schönstatt For Future -
bewegenswert e.V. - Schönstätter Diakonen-Gemeinschaft
SHIRMHERR BISCHOF DR. MICHAEL GERBER, FULDA
Anmeldung und Informationen
Diakon Bernhard Brantzen, Mainz
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Mobil: +49(0)1702743231
Zugangslink erfolgt kurz vor der Veranstaltung
Spenden zur Finanzierung der Studienabende
Josef-Kentenich-Institut
Stichwort: Studientagung Spiritualität der Ökologie
IBAN: DE 63 7059 0300 0000 5028 25
BIC: GENODEF1M05
Die christliche Spiritualität regt zu einem Wachstum
mit Mäßigung an und zu einer Fähigkeit,
mit dem Wenigem froh zu sein.
Es handelt sich um die Überzeugung, dass
Weniger mehr ist.
Papst Franziskus in: Laudato si 222
THEMENABEND 1
Dienstag, 17.10.2023, 18 – 19.30 Uhr
Der Klimawandel und die Verantwortung
der Christen aus der Schöpfungsgeschichte
und christlicher Wertorientierung
Die Berufung von Christ*innen zu einem nachhaltigen Handeln kann
Unterschiedlich begründet werden. Sei es durch biblische Verweise
wie in Gen 2, 15 "Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte
ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte“.
Oder durch Zitate aus der von Papst Franziskus veröffentlichten Enzyklika
‘Laudato si' wie „Die Umwelt ist ein kollektives Gut, ein Erbe der
gesamten Menschheit und eine Verantwortung für alle. Wenn sich
jemand etwas aneignet, dann nur, um es zum Wohl aller zu verwalten. (95)“.
Auch durch Veröffentlichungen wie die der Deutschen Bischofskonferenz
2006, in der es heißt, dass die Menschen in unabdingbarem Verhältnis
zueinander stehen. Sie existieren alleinig in Beziehung mit ihrem Gegenüber
und müssen die Verantwortung des eigenen Handelns, das sich auf den
Gegenüber auswirkt, übernehmen. Dazu zählt auch die Verantwortung
in Bezug auf klimaschädliches Handeln, von dem nachfolgende
Generationen massiv betroffen sein werden (S. 35-36).
Der Themenabend soll die Verantwortung von Christ*innen erläutern
und Dringlichkeit eines nachhaltigen Handelns aufzeigen.
Referent: Prof. Dr. Joachim Söder, Kath. Hochschule NRW
THEMENABEND 2
Donnerstag, 02.11.2023, 18 – 19.30 Uhr
Demokratisches Handeln und
Nachhaltigkeit anhand des Beispiels BDKJ
Im Dachverband der katholischen Jugendarbeit - dem BDKJ,
ist es seinen Mitgliedern durch den demokratischen Aufbau
möglich, Themen der Nachhaltigkeit auf die Tagesordnung zu
bringen und diese verbindlich umzusetzen. Mithilfe von Diskussionen,
Wahlen und Anträgen, wird die demokratische Teilhabe lebendig
verankert. Dabei beschäftigt sich der BDKJ zum einen mit seinem
eigenen ökologischen Fußabdruck und leistet zusätzlich Bildungsarbeit.
Zum anderen wirkt er auch durch sein politisches Selbstverständnis
auf Akteure in Gesellschaft, Politik und Kirche ein. Die demokratische
Verfasstheit begründet der Verband dabei aus seinem Verständnis der
Spiritualität heraus, nach dem alle Menschen gleichermaßen an
Entscheidungen teilhaben sollen.
Der Themenabend soll anhand des BDKJ aufzeigen, welche
Möglichkeiten ein demokratisches Selbstverständnis für Fragen der
Nachhaltigkeit innerhalb einer Organisation bietet. Dies soll anderen
(christlichen) Gruppierungen Inspiration bieten.
Referent: Gregor Podschun, Bundesvorstand BDKJ
THEMENABEND 3
Donnerstag, 16.11.2023, 18 – 19.30 Uhr
Psychologische Faktoren menschlichen
Handelns im Kontext Umwelt- und Klimaschutz
Die häufige Diskrepanz zwischen unseren Einstellungen, Werten,
Idealen u.a. einerseits, und unserem Handeln andererseits,
wird auch durch psychologische Mechanismen und Faktoren
hervorgerufen. Es gibt Wege, wie diese Diskrepanz reduziert
werden kann und wie dieses Wissen sowohl von jedem Menschen,
als auch von Gruppen und Gesellschaften genutzt werden
kann, um nachhaltiges Verhalten zu fördern.
Dies gilt für das Verhalten in allen Bereichen des Lebens,
auch und gerade im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes.
Psychologisch fundierte Herangehensweisen wie Formulierung
von Zielen,Förderung von Selbstwirksamkeitserleben,
Verhaltensauf-/abbau, Umgang mit Emotionen werden an diesem
Themenabend, herangezogen, ebenso wie parallel hierzu zu findende
Werkzeuge und Konzepte in der Spiritualität Schönstatts wie
Selbsterziehung, Partikularexamen, Persönliches Ideal u.a.
Der Themenabend soll Ideen und Wege aufzeigen, wie Menschen
auf diesem Hintergrund motiviert und Hindernisse abgebaut
werden können, damit umwelt- und klimaschützendes
Verhalten wachsen kann.
Referierende: Carolina Schwalbach, Psych. Psychotherapeutin
Dr. Alexander Schimmel, Theologe
THEMENABEND 4
Dienstag, 28.11.2023, 18 – 19.30 Uhr
Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun?
Der Sektor Ernährung ist für mehr als ein Viertel aller Treibhausgas-
Emissionen in Deutschland verantwortlich. Somit hat die Art und
Weise, wie Nahrungsmittel angebaut und verarbeitet werden,
einen großen Einfluss auf das Klima. Dies wird in der öffentlichen
Diskussion oft unbewusst oder bewusst verschwiegen.
Doch es braucht eine deutliche Ernährungswende aus Gründen des
Klimaschutzes und der Erhaltung der Artenvielfalt. Inwieweit motiviert
der eigene christliche Glaube, sich dafür zu engagieren?
Lassen wir Personen zu Wort kommen, die in diesem Sinne in der
Landwirtschaft, der Außer-Haus-Verpflegung und der politischen
Ebene lokal aktiv sind.
Koordinatorin: Dr. Sylvia Lorenz, Biologin
Wir haben die Erde gekränkt
Sie nimmt ihre
Wunder
zurück
Wir
der
Wunder
eines
Reiner Kunze
THEMENABEND 5
Mittwoch, 13.12.2023, 18 – 19.30 Uhr
Aus spirituellen Quellen ökologisch
und nachhaltig vernetzt handeln
Was an Sorge gegenüber der Umwelt gelingt, das gelingt an
Sorge gegenüber Mitmenschen und an meiner Beziehung zu Gott.
Aus Sicht der schönstättischen Spiritualität kann ich mit
einem Aspekt beginnen und gestalte damit die anderen beiden
gesellschaftlich relevanten Felder. Wie kann eine Spiritualität der
„Gebundenheiten“ (Kentenich, Werktagsheiligkeit)fruchtbar werden
für das ökologische Handeln von Schönstätterinnen und Schönstättern
und alle Interessierten?
Aus dem Theoriefundus Josef Kentenichs werden Projekte reflektiert
und für die praktische Umsetzung bearbeitet. Die teilnehmenden
Personen sollen miteinander ins Gespräch kommen und vernetzt werden.
Stichworte hierbei sind die Würde des Geschöpflichen, Solidarität,
Vernetzung, Wahrnehmung der eigenen Grenzen und Sensibilität
für Gottes Spuren. Der Themenabend soll einen Blick auf die Quellen
in der schönstättischen Spiritualität lenken.
Die Teilnehmenden suchen miteinander danach, wo sich in ihrem
ökologischen Engagement Synergien von Gott-, Welt- und Menschen-
gebundenheit ergeben und wie sie diese in einen größeren
gesellschaftlichen Gestaltungsprozess einbringen können.
Referierende: Bernhard Lippold, Diakon
Pater Hans-Martin Samietz, Bernhard Brantzen, Diakon