SPIRITUALITÄT DER ÖKOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT

STUDIENREIHE

Studienreihe 1 2023

Bildnachweis: https://pixabay.com/de/photos/pxklimaschutz-klima-landschaft-4684217/

Eingesehen am 03.07.2023

 

Die Welt ist in Veränderung, Ökosysteme reagieren auf veränderte

klimatische Bedingungen. Die Menschheit ist in Veränderung.

Global vernetzt scheint alles machbar zu werden – Optimierung ist das

Gebot der Stunde. Das Selbstverständnis der Menschheit ist in

Veränderung. Ihre tief verinnerlichte Zugehörigkeit zu einer Übernatur

ist individualistischen Lebensentwürfen gewichen.

Veränderungen waren immer Gegenstand von Analyse und Interpretation.

Studien wollen Wege in die Zukunft zeigen. Doch Fakten werden relativiert

und wirtschaftlichen und politischen Zielen untergeordnet. Die sich daraus

ergebenden Zukunftsszenarien führen zu Widersprüchen und Zwängen und

bringen Menschen gegeneinander auf.

Papst Franziskus verweist in seiner Enzyklika „Laudato si“ auf die dem

Menschen von Gott in die Hand gelegte Verantwortung für die Natur. Teil

der Schöpfung zu sein heißt, für die Menschheit ökologisch, nachhaltig, sozial,

friedlich und zum Wohl der Welt zu handeln. Das wird nur dann gelingen, wenn

Menschen auf dem Boden einer wie auch immer begründeten Spiritualität diese

Verantwortung einfordern und übernehmen. Konkretes Handeln ist gefordert.

Die digitale Studientagung will an fünf Abenden auf dem Boden christlicher

und schönstättischer Spiritualität einen wissenschaftlichen und praktischen

Beitrag zur ökologischen und nachhaltigen Verantwortung für die Natur leisten.

Dazu laden wir herzlich ein.

Teilnahme an einzelnen Abenden ist möglich.

 

VERANSTALTER

 

Studienreihe Veranstalter

Josef-Kentenich-Institut -  Schönstatt For Future  -

bewegenswert  e.V.  -  Schönstätter Diakonen-Gemeinschaft

 

SHIRMHERR BISCHOF DR. MICHAEL GERBER, FULDA

 

Anmeldung und Informationen

Diakon Bernhard Brantzen, Mainz

Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Mobil: +49(0)1702743231

 

Zugangslink erfolgt kurz vor der Veranstaltung

 

Spenden zur Finanzierung der Studienabende

Josef-Kentenich-Institut

Stichwort: Studientagung Spiritualität der Ökologie

IBAN: DE 63 7059 0300 0000 5028 25

BIC:   GENODEF1M05

 

 

 

Die christliche Spiritualität regt zu einem Wachstum

mit Mäßigung an und zu einer Fähigkeit,

mit dem Wenigem froh zu sein.

Es handelt sich um die Überzeugung, dass

Weniger mehr ist.

 

Papst Franziskus in: Laudato si 222

 

 

 

 

THEMENABEND 1

Dienstag, 17.10.2023, 18 – 19.30 Uhr

Der Klimawandel und die Verantwortung

der Christen aus der Schöpfungsgeschichte

und christlicher Wertorientierung

 

Die Berufung von Christ*innen zu einem nachhaltigen Handeln kann

Unterschiedlich begründet werden. Sei es durch biblische Verweise

wie in Gen 2, 15 "Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte

ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte“.

Oder durch Zitate aus der von Papst Franziskus veröffentlichten Enzyklika

‘Laudato si' wie „Die Umwelt ist ein kollektives Gut, ein Erbe der

gesamten Menschheit und eine Verantwortung für alle. Wenn sich

jemand etwas aneignet, dann nur, um es zum Wohl aller zu verwalten. (95)“.

Auch durch Veröffentlichungen wie die der Deutschen Bischofskonferenz

2006, in der es heißt, dass die Menschen in unabdingbarem Verhältnis

zueinander stehen. Sie existieren alleinig in Beziehung mit ihrem Gegenüber

und müssen die Verantwortung des eigenen Handelns, das sich auf den

Gegenüber auswirkt, übernehmen. Dazu zählt auch die Verantwortung

in Bezug auf klimaschädliches Handeln, von dem nachfolgende

Generationen massiv betroffen sein werden (S. 35-36).

Der Themenabend soll die Verantwortung von Christ*innen erläutern

und Dringlichkeit eines nachhaltigen Handelns aufzeigen.

 

Referent: Prof. Dr. Joachim Söder, Kath. Hochschule NRW

 

THEMENABEND 2

Donnerstag, 02.11.2023, 18 – 19.30 Uhr

Demokratisches Handeln und

Nachhaltigkeit anhand des Beispiels BDKJ

 

Im Dachverband der katholischen Jugendarbeit - dem BDKJ,

ist es seinen Mitgliedern durch den demokratischen Aufbau

möglich, Themen der Nachhaltigkeit auf die Tagesordnung zu

bringen und diese verbindlich umzusetzen. Mithilfe von Diskussionen,

Wahlen und Anträgen, wird die demokratische Teilhabe lebendig

verankert. Dabei beschäftigt sich der BDKJ zum einen mit seinem

eigenen ökologischen Fußabdruck und leistet zusätzlich Bildungsarbeit.

Zum anderen wirkt er auch durch sein politisches Selbstverständnis

auf Akteure in Gesellschaft, Politik und Kirche ein. Die demokratische

Verfasstheit begründet der Verband dabei aus seinem Verständnis der

Spiritualität heraus, nach dem alle Menschen gleichermaßen an

Entscheidungen teilhaben sollen.

Der Themenabend soll anhand des BDKJ aufzeigen, welche

Möglichkeiten ein demokratisches Selbstverständnis für Fragen der

Nachhaltigkeit innerhalb einer Organisation bietet. Dies soll anderen

(christlichen) Gruppierungen Inspiration bieten.

 

Referent: Gregor Podschun, Bundesvorstand BDKJ

 

 

THEMENABEND 3

Donnerstag, 16.11.2023, 18 – 19.30 Uhr

Psychologische Faktoren menschlichen

Handelns im Kontext Umwelt- und Klimaschutz

 

Die häufige Diskrepanz zwischen unseren Einstellungen, Werten,

Idealen u.a. einerseits, und unserem Handeln andererseits,

wird auch durch psychologische Mechanismen und Faktoren

hervorgerufen. Es gibt Wege, wie diese Diskrepanz reduziert

werden kann und wie dieses Wissen sowohl von jedem Menschen,

als auch von Gruppen und Gesellschaften genutzt werden

kann, um nachhaltiges Verhalten zu fördern.

Dies gilt für das Verhalten in allen Bereichen des Lebens,

auch und gerade im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes.

Psychologisch fundierte Herangehensweisen wie Formulierung

von Zielen,Förderung von Selbstwirksamkeitserleben,

Verhaltensauf-/abbau, Umgang mit Emotionen werden an diesem

Themenabend, herangezogen, ebenso wie parallel hierzu zu findende

Werkzeuge und Konzepte in der Spiritualität Schönstatts wie

Selbsterziehung, Partikularexamen, Persönliches Ideal u.a.

Der Themenabend soll Ideen und Wege aufzeigen, wie Menschen

auf diesem Hintergrund motiviert und Hindernisse abgebaut

werden können, damit umwelt- und klimaschützendes

Verhalten wachsen kann.

 

Referierende: Carolina Schwalbach, Psych. Psychotherapeutin

Dr. Alexander Schimmel, Theologe

 

 

THEMENABEND 4

Dienstag, 28.11.2023, 18 – 19.30 Uhr

Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun?

 

Der Sektor Ernährung ist für mehr als ein Viertel aller Treibhausgas-

Emissionen in Deutschland verantwortlich. Somit hat die Art und

Weise, wie Nahrungsmittel angebaut und verarbeitet werden,

einen großen Einfluss auf das Klima. Dies wird in der öffentlichen

Diskussion oft unbewusst oder bewusst verschwiegen.

Doch es braucht eine deutliche Ernährungswende aus Gründen des

Klimaschutzes und der Erhaltung der Artenvielfalt. Inwieweit motiviert

der eigene christliche Glaube, sich dafür zu engagieren?

Lassen wir Personen zu Wort kommen, die in diesem Sinne in der

Landwirtschaft, der Außer-Haus-Verpflegung und der politischen

Ebene lokal aktiv sind.

 

Koordinatorin: Dr. Sylvia Lorenz, Biologin

 

 

 

Wir haben die Erde gekränkt

Sie nimmt ihre 

Wunder 

zurück

Wir

der

Wunder

eines

 

Reiner Kunze

 

 

 

 

THEMENABEND 5

Mittwoch, 13.12.2023, 18 – 19.30 Uhr

Aus spirituellen Quellen ökologisch

und nachhaltig vernetzt handeln

 

Was an Sorge gegenüber der Umwelt gelingt, das gelingt an

Sorge gegenüber Mitmenschen und an meiner Beziehung zu Gott.

Aus Sicht der schönstättischen Spiritualität kann ich mit

einem Aspekt beginnen und gestalte damit die anderen beiden

gesellschaftlich relevanten Felder. Wie kann eine Spiritualität der

„Gebundenheiten“ (Kentenich, Werktagsheiligkeit)fruchtbar werden

für das ökologische Handeln von Schönstätterinnen und Schönstättern

und alle Interessierten?

Aus dem Theoriefundus Josef Kentenichs werden Projekte reflektiert

und für die praktische Umsetzung bearbeitet. Die teilnehmenden

Personen sollen miteinander ins Gespräch kommen und vernetzt werden.

Stichworte hierbei sind die Würde des Geschöpflichen, Solidarität,

Vernetzung, Wahrnehmung der eigenen Grenzen und Sensibilität

für Gottes Spuren. Der Themenabend soll einen Blick auf die Quellen

in der schönstättischen Spiritualität lenken.

Die Teilnehmenden suchen miteinander danach, wo sich in ihrem

ökologischen Engagement Synergien von Gott-, Welt- und Menschen-

gebundenheit ergeben und wie sie diese in einen größeren

gesellschaftlichen Gestaltungsprozess einbringen können.

 

Referierende: Bernhard Lippold, Diakon

Pater Hans-Martin Samietz, Bernhard Brantzen, Diakon