Monatsimpuls November 2022

Download

Im November feiern wir ganz außergewöhnliche Menschen. Da stehen unter anderen der heilige Martin von Tours im Kalender und auch die heilige Elisabeth von Thüringen. Das Fest von Christus, dem König, fällt auch in den November und mit der „Zusammenfassung“ des Reigens aller Heiligen Gottes beginnen wir den Monat mit dem Fest Allerheiligen.

Christus, der König, steht mit seinen Insignien nicht in der Tradition der Mächtigen dieser Welt. Er zeigt sich mit Kreuz und Dornenkrone, wird mit Geißel und Nägeln und Lanze und Wunden dargestellt. Er, der König, steht an der Stelle der Armen und Wertlosen mitten in der alltäglichen Verachtung der Etablierten. Sein Königtum aber, trotzdem es in den Schmutz getreten ist, geht auf alle Menschen über, die dem Wort dieses Königs glauben und ihm nachgehen.

Elisabeth und Martin haben diese Verbindung zwischen Christus und den Menschen niemals aus dem Blick verloren. Wie Christus haben sie sich den Menschen zugewendet. Damit standen sie in ihrer Zeit ziemlich ausgegrenzt allein. Doch sie haben den Menschen die Gegenwart Gottes gezeigt. Sie haben den Entwürdigten ihre Würde gegeben. Dafür hat man sie über die Jahrhunderte nicht vergessen.

Das folgende Lied von Claus-Peter März kann uns hineinnehmen in die Art des Umgangs mit den Menschen und in die Gottesnähe, in die uns Jesus eingeführt hat.

1. Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.           

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht

in der Liebe die alles umfängt, in der Liebe die alles umfängt.

 

2. Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt
und die Not, die wir lindern, zur Freude wird,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.            

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht

in der Liebe die alles umfängt, in der Liebe die alles umfängt.

 

3. Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält
und das Kleid, das wir schenken, auch uns bedeckt,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.            

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht

in der Liebe die alles umfängt, in der Liebe die alles umfängt.

 

4. Wenn der Trost, den wir geben, uns weiter trägt
und der Schmerz, den wir teilen, zur Hoffnung wird,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.            

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht

in der Liebe die alles umfängt, in der Liebe die alles umfängt.

 

5. Wenn das Leid, das wir tragen, den Weg uns weist
und der Tod, den wir sterben, vom Leben singt,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.            

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht

in der Liebe die alles umfängt, in der Liebe die alles umfängt.

 

Gotteslob Nr.: 470; T: Claus-Peter März 1981; M: Kurt Grahl 1981

Diakon Bernhard Lippold