Monatsimpuls 5-2021

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Liebe Mitbrüder, liebe Ehefrauen in der SDG,    

liebe geistige Geschwister in der SDG und liebe am diakonischen Leben Interessierte.

 

Der Mai-Monat und die hervorgehobene Marienverehrung lassen mich bei Pater Franz Reinisch beginnen.

Seit meinen ersten Schritten in der schönstättischen Spiritualität gab es auch die geistige Begegnung mit ihm. Sie wurde mir zugänglich gemacht durch die Patres Josef Klein und Klaus Brantzen. In diesen Tagen habe ich durch erhaltene Post vom „Reinisch-Forum“ aktuell  den Anstoß zu diesem Impuls erhalten. Hier einige Denkanstöße zu seinem Leben und Tod:

 

Geboren
am 01.02.1903 in Feldkirch / Vorarlberg (Österreich). Von der Genealogie her: Tiroler, geistig in Innsbruck/Wilten (Tiroler Marienheiligtum) beheimatet.

Zum Priester geweiht
wurde er am 29.06.1930 zu Innsbruck.

In Schönstatt tätig
seit November 1938; vor allem in der Männerseelsorge. Wegen seiner konsequenten Haltung und Aufklärung über den NS-Geist später mit Predigtverbot belegt und zum April 1942 zur Wehrmacht eingezogen.

Sein Persönliches Ideal:
„Als liebglühender Schönstattapostel leben und sterben.“

Sein Wahlspruch:
„Unverrückbar wie die Berge der Heimat [= Tirol] steht unser Glaube an Christus und Maria“.

Enthauptet
wurde er am 21.08.1942 in Berlin-Brandenburg als „Märtyrer des Gewissens“. Er ist der einzige kath. Priester, der sich weigerte im Nazi-Reich den Fahneneid auf Hitler zu leisten.

Sein Wirken nach dem Tode:
„Wenn ich einmal im Himmel bin, werde ich manche Rose auf die Erde werfen“.

Sein Sterbelied
von ihm verfasst, in der Gefängniszelle Berlin-Tegel am 09.08.1942.

Im Angesicht des Todes schaute Pater Reinisch die Freiheit und Würde des Menschen, verkörpert und verbürgt in der Gestalt Mariens, wie er sie am [Ur-]Heiligtum zu Schönstatt als Hochbild und Erzieherin des erlösten Menschen erfahren hat.

Davon gibt sein Sterbelied Zeugnis :

 

Du bist das große Zeichen, / voll Licht und Sonnenglanz! /

Umflutet und durchglutet / von Gottes Liebe ganz!

Ich möchte als Liebesflamme, / Maria, Jungfrau rein, /

im kleinen Heiligtume / von Dir entzündet sein.

Du stehst als Leidensrose / beim Kreuz ganz groß und still, /

und sprichst Dein Ja zum Opfer, / weil‘s Gott so haben will!

Auch heute ruft Gott wieder / nach einer Heldenschar. /

Drum bringe mich, o Mutter, /  als Liebesopfer dar.

O Königin der Welten, / gebiet‘ dem Sturm der Zeit. / 

Die Satansbrut zertrete, /  Du Siegerin im Streit.

Apostel, laß mich werden! / Als Ritter steh‘ ich da. / 

Und sterbend will ich lächeln: / o liebe MTA!  

                                                               MTA = Mater Ter Admirabilis / Dreimal Wunderbare Mutter

 

Sein Seligsprechungsprozess wurde eröffnet am 28.05.2013 in Trier.

Am  21.08.2022  gedenken wir seines  80. Todestages.

 

Persönliche Anmerkung zu P. Reinisch:
Seine Vorfahren waren in den Tiroler Freiheitskämpfen führend engagiert, ebenso wie meine Süd-Tiroler Vorfahren (aus dem Hinteren Passeier Tal), um Andreas Hofer geschart. Daher kann ich seine Gedanken und sein Empfinden gut verstehen. Im Oktober 2019 war ich letztmals in diesem Herkunftsgebiet (Zweck: Genealogie erkunden meiner Vorfahren) - und musste feststellen: Es „pluppen“ noch Tiroler Blutreste in meinem Adern. Das „Heimatsgefühl“ wurde wieder wach!  Mein Namen öffnete vor Ort viele Türen!

 

Empfehlung

Die Biographie Franz Reinisch von Christian Feldmann:

"Einen Eid auf Hitler? NIE / Franz Reinisch: ein Leben für die Menschenwürde"

Patris Verlag, ISBN - 13:9783876203102

Diakon Eugen Ennemoser