Monatsimpuls 04-2021

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Ausgehend von Galater 6, 2 und Lukas 10, 30-37

Einer trage des anderen Last

 

Warum des anderen Last tragen?

Ohne Last läuft es sich doch leichter, es läuft sich besser, man wird nicht so schnell müde und ist schneller am Ziel.

Das alles stimmt.

Des anderen Last tragen ist oft aber gar nicht so schwer, ich brauche mich nicht zu quälen, teures Öl verwenden, ihn nicht hochzuheben, ihn nicht auf den Buckel nehmen.

Manchmal genügt ein gutes Wort, ein freundliches Lächeln, ein einfühlsames Gespräch und oftmals nur da sein, ruhig sein, in die Augen schauen, die Stille aushalten.

Alles Dinge die wenig Mühe machen und nichts kosten.

Als Christ und Mensch bin ich gerufen die Not des anderen zu sehen, mit dem Verzweifelten, Geschädigten, Verletzten in Kontakt zu treten, auf Augenhöhe zu kommen.

Der in Not geratene ist liebenswert, liebenswert in den Augen Gottes, er ist ein Mensch, der im Augenblick meine Hilfe benötigt, jetzt gerade meine.

Wie oft verweigere ich meine Hilfe, wie oft verhalte ich mich wie der Priester, der Levit und der Samariter im Gleichnis, wie oft gehe ich vorbei, wie oft helfe ich?

Gehe ich mit offenen Augen und wachem Geist durch die Welt, sehe ich die Not der Menschen, im Augenblick?

Ich wünsche mir, dass ich die Spiritualität des Augenblicks lebe, dass ich nicht nur darüber rede, schreibe, sondern danach handle und danach lebe Tag für Tag.

Arno Wehner, Diakon