Monatsimpuls Juni 2024

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Die Würde des Menschen ist unantastbar

Wir haben Pfingsten gefeiert. Nach dem Alleingelassen werden bekommen die Jünger den Heiligen Geist gesandt. Sie müssen sich nicht mehr verstecken. Sie sind sprechbereit, werden beseelt, begeistert.

Am Ende des Marienmonats versammelten sich wieder viele Menschen zum Katholikentag, diesmal in Erfurt. Einer Stadt mit Geschichte, mit vielen Gemeinschaften.

Diese Zeit des gemeinsamen Feierns des Glaubens in seinen unterschiedlichen Ausprägungen und Schwerpunkten, die die katholische Kirche in so vielen unterschiedlichen Gemeinschaften prägen, wirkt begeisternd. Diese Zeit muss aber auch durchtragen in herausfordernde Zeiten.

Im Bund Gottes mit den Menschen nach der großen Flut hat Gott uns als sichtbares Zeichen, dass ein solches Ereignis nicht wieder geschehen wird, den Regenbogen geschenkt. Gott stellt die Würde des Menschen und jeder Kreatur heraus. Niemand ist mehr dem willkürlichen Untergang ausgesetzt.

Und Jesus erneuert diesen Bund und schenkt die Heilige Geistkraft. In den Firmungen wird diese den Firmlingen immer wieder geschenkt.

Und Ende Mai wurde diese Würde des Menschen ebenfalls betont bei der Feier des Grundgesetzes der Bundesrepublik. 75 Jahre existiert diese Form der Verfassung. 75 Jahre schon steht da als erstes der Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Im Juni vor 71 Jahren haben auch die Bürger der DDR versucht, für sich diese Würde einzufordern, und nicht mit weiterer Erhöhung der Arbeitsnormen quasi zu Arbeitstieren degradiert zu werden.

Erst viele Jahre später, vor knapp 34 Jahren, war dann dieser Satz für alle Menschen in deutschen Ländern gültig.

Aber dieser Satz gilt nicht losgelöst vielleicht nur für Personen mit einem bestimmten Pass. Nein. Dieser Satz gilt für alle Menschen. Genauso wie Jesus seine Jünger zu allen Völkern geschickt hat, gilt auch dieser Satz des Artikels 1 des Grundgesetzes für jeden Menschen. Egal wie alt, egal welcher Religion, egal welcher Ansicht, egal welchen Geschlechts, egal welcher Herkunft, egal – es zählt JEDER Mensch.

Und das ändern auch keine gegrölten Parolen.

DIE WÜRDE JEDES MENSCHEN IST UNANTASTBAR

Diakon Thorsten Inhestern